00001/52
TÜV-Prüfung 19.02.52
Verbleib
Präsentationsfahrzeug;
dieses Fahrzeug nahm an keinem Rennen teil; über seine Verwendung
und seinen Verbleib ist nichts bekannt (Lewandowski) bzw. das Fahrzeug
wurde verschrottet (Riedner/Engelen).
FG 5 oder Replika bei einer
Präsentation (90er Jahre)
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00002/52
TÜV-Prüfung 19.02.52
Kfz-Kennzeichen W 59-4029
Mille Miglia: Trainingswagen
ohne Startnummer (?)
Verbleib
Etwa Ende 1952 wurde das
Fahrzeug nach und nach entsprechend dem Carrera Panamericana-Siegerfahrzeug
ausgerüstet (Startnummern, "Geierstäbe") und für Präsentationen
verwendet, unter anderem stand er in dieser Aufmachung eine zeitlang im
Werksmuseum.
Noch heute im Werksbesitz,
wurde der Wagen 1958 zum Coupé (Lewandowski) bzw.
in den Originalzustand zurückgebaut und bei Klassikveranstaltungen
eingesetzt (meistens Mille Miglia).
2011 wurde der Wagen im
MB Classic Center einer Totalrestaurierung unterzogen, nachdem er zuvor
völlig zerlegt und danach zunächst eingelagert worden war.
Im Januar 2012 präsentierte
die MB Classic das aufbereitete Fahrzeug erstmals wieder bei der Detroit
Motor Show der Öffentlichkeit. |
00003/52
TÜV-Prüfung 19.02.52
Kfz-Kennzeichen W 59-4998
Mille Miglia: SN 626,
Fahrer Hermann Lang/Erwin Grupp, nach Unfall mit Hinterachsschaden ausgeschieden
Bern: SN 20, hellblau
lackiert, Fahrer Hermann Lang (2. Platz)
Verbleib
1955 noch im Inventar von
DB verzeichnet, gilt das Fahrzeug seit 1958 als verschollen.
Mexiko-Line-Up
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00004/52
TÜV-Prüfung 19.02.52
Kfz-Kennzeichen W 59-4997
Mille Miglia: SN 623,
Fahrer Karl Kling/Hans Klenk (2. Platz)
Bern: SN 18, grün
lackiert (die Tönung ist unklar, die Farben der Modelle von Max und
Bang sind vermutlich zu dunkel geraten), Fahrer Karl Kling (1. Platz)
Le Mans: Trainingswagen,
nach Bern nicht umlackiert
Nürburgring:
Trainingswagen mit SN 33, Lack wie Bern, Motor mit Kompressor ausgestattet,
Karosserie immer noch Coupé, aber mit Hutze in Motorhaube (wg. Kompressor)
Verbleib
Ende 1952 mit Mille Miglia-Startnummer
und -Lackierung in die USA verkauft, seitdem Verbleib unbekannt.
Eine aktuellere ergänzende
Information besagt, daß dieses Fahrzeug im September 1953 in Bridgehampton/USA
von Max Hoffman (Mercedes-Importeur) und einem MB-Vertreter aus- bzw. vorgestellt
wurde.
2002 schreibt Engelen im
Buch "Faszination SL", das Fahrzeug sei "nach New York verkauft" und in
Privatbesitz. |
00005/52
TÜV-Prüfung 19.02.52
Kfz-Kennzeichen W 59-4999
Mille Miglia: SN 613,
Fahrer Rudolf Caracciola/Ernst Kurrle (4. Platz)
Bern: SN 16, dunkelrot
lackiert, Fahrer Rudolf Caracciola (durch Unfall ausgeschieden, Wagen zerstört)
Carrera Panamericana:
SN 3, silber mit blauen Kotflügelrauten, Fahrer Hermann Lang/Erwin
Grupp (2. Platz). Der Wagen wurde mit Neuteilen für dieses Rennen
wieder aufgebaut, und dabei auch mit den großen Flügeltüren
versehen.
Verbleib
Im Frühjahr 1953 von
L.A. nach Marokko verschifft, dann 1958 in Stuttgart und 1971 in Frankreich
aufgetaucht. Heute wieder im Werksbesitz. Laut Riedner / Engelen 1988/89
bei DB restauriert.
Das Fahrzeug wird heute
von Mercedes bei Klassikveranstaltungen eingesetzt.
FG 9 mit Fitch/Geiger in
Mexiko
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00006/52
TÜV-Prüfung 24.04.52
Kfz-Kennzeichen W 83-3146
Mille Miglia: Trainingswagen
ohne Startnummer, große Türausschnitte
Bern: SN 22,
silbergrau-
metallic lackiert, Startnummer
vermutlich rot, Fahrer Fritz Rieß (3. Platz)
Le Mans: Trainingswagen
mit Luftbremse, laut Riedner/Engelen mit SN 22.
Nürburgring:
Zum Spyder umgebaut, SN 23, silber mit grünen Kotflügelrauten,
Fahrer Theo Helfrich (4. Platz)
Verbleib
Laut Lewandowski zurückgebaut
zum Coupé und in der Aufmachung des Le Mans-Siegers auf der Motorshow
Paris ausgestellt, bis 1970 in Deutschland, dann in die USA verkauft
und dort mit 55er W 198 Stahlblechkarosserie und Roadster-Scheinwerfern
umgebaut.
Laut Riedner/Engelen 1953
an DB in Argentinien verschifft.
Neuesten Informationen zufolge
wurde FG-Nr. 6 zusammen mit Nr. 7 im August 1999 vom Auktionshaus Brooks
in schlechtem Zustand (FG 07 als "rolling chassis", FG 06 durch Feuer stark
beschädigt) versteigert und befindet in US-Privatbesitz (s.a. FG 07).
2002 wurde FG 6 im MB Classic Center restauriert.
Ob ein W 194 mit SN 22 und
Luftbremse, der im Februar 2009 auf der Retromobile in Paris ausgestellt
war, Ergebnis dieser Restaurierung ist, bleibt zu recherchieren. |
00007/52
TÜV-Prüfung 26.05.52
Kfz-Kennzeichen W 83-3784
Le Mans: SN 21, blaue
Grillumrandung, große Türausschnitte, Fahrer Hermann Lang/Fritz
Rieß (1. Platz)
Nürburgring:
Zum Spyder umgebaut, SN 21, silber mit blauen Kotflügelrauten, Fahrer
Hermann Lang (1. Platz)
Carrera Panamericana:
Als Spyder Begleitfahrzeug, gesteuert vom Journalisten Günther Molter
Verbleib
1952 mit dem Nummernschild
der Fahrgestellnummer 06 in Deutschland auf Tournee ausgestellt, 1953 zum
Coupé zurückgebaut und mit Einspritzmotor dem MB-Versuchsabteilungs-Ingenieur
Dr. Moll zur Verfügung gestellt. 1959 in weißer Lackierung,
mit 1955er Alu-Karosserie und Roadster-Hinterachse an den Motorsport-Fotografen
Jess Alexander verkauft, 1960 in den Alpen bei einem Unfall beschädigt,
danach in Untertürckheim repariert und in "british racing green" lackiert,
1963 nach San Francisco verkauft, 1999 als "rolling chassis" zusammen mit
FG 06 für 1,9 Mio. USD in einer Auktion versteigert. Inzwischen ist
der Wagen restauriert und 2004 beim Concours D'Elegance
in Pebble Beach in der Ausstattung, mit der er das Rennen von Le Mans 1952
gewann, dem Publikum vorgestellt worden.
Siehe auch FG-Nr. 6, letzter
Absatz. |
00008/52
TÜV-Prüfung 26.05.52
Kfz-Kennzeichen W 83-3785
Le Mans: SN 22, grüne
Grillumrandung, große Türausschnitte, Fahrer Karl Kling/Hans
Klenk (Ausfall durch defekte Lichtmaschine)
Nürburgring:
Reservewagen mit Coupé-Karosserie und Kfz-Kennzeichen von 02, silber
mit roten Kotflügelrauten (laut Lewandowski)
Carrera Panamericana:
SN 4, silber mit grünen Kotflügelrauten, Fahrer Karl Kling/Hans
Klenk (1. Platz)
Verbleib
Im Frühjahr 1953 kam
der Wagen nach Stuttgart zurück und wurde zunächst für Testzwecke
verwendet. 1955 stand er Modell für ein bekanntes "line-up"-Foto der
SL-Modelle (direkt neben dem "Hobel", s.u. FG 11, und dem W 196 "Uhlenhaut-Coupe"),
ausgestattet mit dreiflügligen Zentralverschluß-Muttern und
seitlichen, bereits der späteren Serienversion ähnelnden seitlichen
"Kiemen", die zuvor für Motortestzwecke ausgeschnitten worden waren.
1985 wurde das Fahrzeug in der Version Carrera Panamericana restauriert
und steht so im MB-Museum, die seitlichen Luftaustrittsöffnungen ließ
man jedoch drin, obwohl es die beim Mexiko-Rennen 52 noch nicht gab. Ein
bekanntes Gemälde von Michael Turner zeigt das Siegerfahrzeug während
der Carrera Panamericana kurioserweise genau mit diesem historisch falschen
Detail. |
00009/52
TÜV-Prüfung 26.05.52
Kfz-Kennzeichen W 83-3786
Le Mans: SN 20, rote
Grillumrandung, große Türausschnitte, Fahrer Theo Helfrich /
Helmut Niedermayr (2. Platz)
Nürburgring:
Zum Spyder umgebaut, SN 22, silber mit roten Kotflügelrauten, Fahrer
Fritz Rieß (3. Platz)
Carrera Panamericana:
Als Spyder mit SN 6, silber mit weißen Kotflügelrauten, Fahrer
John Fitch / Eugen Geiger (disqualifiziert)
Verbleib
1953 am Großglockner
bei Testfahrten für Einspritzmotoren eingesetzt, wurde
der Rahmen dieses Fahrzeugs
1955 als Basis für einen Prototyp des Roadsters
verwendet. Gleichzeitig diente er auch als Versuchsfahrzeug für einen
Renneinsatz des Roadsters und war damit Vorläufer
des SLS. Nach Stationen in den USA (Scott Grundfor) und Deutschland
(HK Engineering) befindet der Wagen heute im Besitz eines SL-Liebhabers
aus Italien.
Von FG 09 gibt es eine Replika
aus dem Shop von Scott Grundfors im Panamericana-Look, der Wagen wurde
2000 in Goodwood beim Festival Of Speed von US-Altmeister John Fitch gefahren
(Projektbericht online hier).
Ob und welche Originalteile für diese Replika verwendet wurden, ist
nicht klar, der Motor ist jedoch eine echte M 194-Maschine (M 194/21, kam
mal in FG 07 zum Einsatz). |
00010/52
TÜV-Prüfung ?
Kfz-Kennzeichen W 83-4029
Nürburgring:
Als Spyder mit kurzem Radstand von 2200 Millimeter, SN 24, silber mit schwarzen
Kotflügelrauten, Fahrer Karl Kling. Der Wagen hatte eine Ausbuchtung
auf der Motorhaube (Kompressor?), einen schmaleren Kühlergrill und
keine
Tür auf der Beifahrerseite.
Verbleib
Verschrottet wegen schwerer
Unfallschäden.
Soweit die Informationen
von Riedner / Engelen.
Laut Lewandowski ist von
dieser Fahrgestellnummer nur bekannt, daß sie existiert haben soll.
Das
Fahrzeug von Kling auf dem Nürburgring war Lewan-
dowski zufolge Fahrgestellnummer
02, was aber wohl nicht stimmt. |
00011/53
TÜV-Prüfung ?
Kfz-Kennzeichen W 24-6303
Dies ist der berühmte
"Hobel". Alles, was es zu diesem legendären Einzelstück aus dem
Jahr 1953 zu sagen gibt, findet sich auf dieser Seite.
Und eine eigene Seite hat sich der schönste und technisch fortschrittlichste
300 SL in jedem Fall verdient.
Typ 11: Hätte gekonnt,
durfte aber nicht... |
Anmerkung:
Bis
zur Fahrgestellnummer 0005 wurden alle 300 SL W 194 zunächst mit den
"kleinen" Flügeltüren (bis zur Fenster-
unterkante
reichende Einstiegsklappen) gebaut. Um dem Reglement zu genügen, mußten
für Le Mans die Türausschnitte vergrößert werden.
Darüberhinaus
wurden die Wagen während des Jahres 1952 ständig modifiziert
(z.B. die Spyderumbauten zum Rennen auf dem Nürburgring, Kompressoren,
Luftbremse) und verbessert. Wer sich für die Details interessiert,
sollte sich die einschlägige Literatur beschaffen, z.B. das sehr ausführliche
Werk von Riedner / Engelen (Motorbuch-Verlag),
vor allem aber das 2002 veröffentlichte Werk von Ludvigsen.
Siehe
auch Die Technik des 300 SL. |