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W 194
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Die Technik des Mercedes-Benz 300 SL
 
W 194
 
siehe auch: Mutationen - Die Geschichte des W 194 >>

MOTOR (M 194)

6 Zylinder-Reihenmotor, Trockensumpfschmierung, ohc, hängende Ventile, siebenfach gelagerte Kurbelwelle; Motor 50 Grad geneigt eingebaut
Bohrung: 85 mm
Hub: 88 mm
Hubraum: 2995 ccm
Verdichtung: 1 : 8,2
Vergaser: Solex
Leistung: ca. 170 PS/5200 Umin
Verbrauch: ca. 29 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit: ca. 215 kmh

FAHRWERK, CHASSIS, KAROSSERIE

Vorderachse mit Trapezlenkern und Schraubenfedern
Hinterachse: Zweigelenk-Pendelachse
Spurweite vorn 1345 mm, hinten 1445 mm, 
Radstand 2200 mm
Heckantrieb, Vierganggetriebe
Trommelbremsen
selbsttragendes Rohrrahmenchassis (nur auf Zug und Druck beansprucht)
cW-Wert 0,25
Maße: L 4212, B 1780, H 1270 mm
Gewicht: Coupé ca. 1100 kg bzw. Spider 1000 kg (fahrfertig)

RENNMODIFIKATIONEN

Versuche mit "Luftbremse" (Le Mans)

vergrößerte Türausschnitte (ab Le Mans)

Versuche mit Motor M 197: Roots-Kompressor, ca. 230 PS, ca. 230 kmh

Einsatz als Spider, ca. 100 kg leichter (Nürburgring)

Mexiko - Carrera Panamericana: Hubraumerweiterung auf ca. 3100 ccm (Bohrung 86,5); Verdichtung 1 : 8,7; dadurch 180 PS Leistung

W 194 transparent
 

Arbeit am Rohrrahmen

Arbeit am Rohrrahmen des 300 SL

Typ 11: Der Hobel

Seitenansicht des Transaxle-300 SL ("Hobel")


 
 

 

TYP 11 (1953)
 
Artikel: Der 300 SL von 1953 >>

MOTOR (M 194)

Änderungen gegenüber W 194: Weber-Vergaser, 
Verdichtung 1 : 9, Leistung ca. 202 PS bei 5800 Umin

MOTOR (M 198/11)

Benzineinspritzung, Leistung ca. 215 PS bei 5960 Umin

FAHRWERK, CHASSIS, KAROSSERIE

Änderungen gegenüber W 194: Spurweite vorn 1300 mm, hinten 1345 mm; Radstand 2300 mm; Gewicht ca. 1035 kg (fahrfertig); Eingelenk-Hinterachse und Transaxle-Bauweise;
Gewichtsersparnis durch Verwendung von Elektron (Karosserie) und Duraluminium (Getriebegehäuse)

W 198 COUPÉ (FLÜGELTÜRER)

MOTOR (M 198 I)

Technische Daten wie M 194 bzw. M 198/11 außer:
Verdichtung 1 : 8,55 (auf Sonderwunsch für USA 1 : 9,5)
Leistung 200 PS bei 5600 Umin; bei Sportnockenwelle (Sonderausstattung) 215 PS bei 5800 Umin; Sportnockenwelle und Verdichtung 1 : 9,5 = 225 PS bei 5900 Umin
Höchstgeschwindigkeit ca. 235 kmh (bei serienmäßiger Hinterachsübersetzung von 1:3,64); max. 260 km/h bei max. Übersetzung von 1:3,25
Verbrauch 12,5 l/100 km (DIN); Überlandfahrt 12 - 19 l/100 km

CHASSIS, FAHRWERK

Getriebe DB 4-Gang zwangsvollsynchronisiert
hinten Zweigelenk-Pendelachse
Felgen 5 K x 15-B, Reifen 6,50 (6,70) - 15
Gewicht ca. 1295 kg
hydraulische Innenbacken-(Trommel)Bremsen
Spurweite vorn 1385 mm, hinten 1435 mm, 
Radstand 2400 mm
Maße: L 4520 mm, B 1790 mm, Höhe 1300 mm

SERIEN-MODIFIKATIONEN (Auswahl)

1954: Kaltstartthermostat eingebaut
neue Kupplungskonstruktion
gerader Schalthebel
Einlaßventile verbessert
ZF-Lenkung durch DB-Lenkung ersetzt

1955: neuer Motorhaubenverschluß
runderes Profil der Stoßstangenhörner
Aufpuffdurchmesser von 60 auf 66 mm erhöht
Querstücke der Bugverzierung modifiziert
Mechanische Zeituhr durch elektrische ersetzt
Neue Pedalanlage mit stehendem Gaspedal

1956: 3. Ausführung der Armaturenbrettzierleiste
Belüftungslöcher in Bremsankerplatten
Doppelkontaktverteiler für Sportnockenwellen-Motoren

Grafische Darstellung der Einspritzanlage

Die Einspritzanlage des M 198

Einbaulage des Motors

Einbaulage des Motors

Blick in den Motorraum

Motor mit Doppelkontaktverteiler
(Foto: rtf)

Motor-Querschnittszeichnung

Motorquerschnitt

W 198 ROADSTER

MOTOR

siehe W 198 Coupé
Höchstgeschwindigkeit bei Hinterachsübersetzung 1:3,89 ca. 220 kmh (Serie für USA)

CHASSIS, FAHRWERK

hinten Eingelenk-Pendelachse; Übersetzung 1:3,89 (Serie für USA)
Gewicht 1330 kg
Spurweite vorn 1398, hinten 1448, Radstand wie Coupé
Maße: L 4570, B + H wie Coupé

WEITERE ÄNDERUNGEN GEGENÜBER COUPÉ

Cabrio- und Hardtop-Verdeck
Rohrrahmen modifiziert, um Türen anzubringen
gepolstertes Armaturenbrett
verstärkte Stoßstangen
verstärkte Motorhaube
breitere Felgen (5 1/2)
längere Scheibenwischer, verstärkte Arme
Kurbel- statt Schiebefenster
eingebaute Nebelleuchten unter großem, einteiligem Lampenglas
Rückfahrscheinwerfer, vergrößerte Heckleuchten

SERIEN-MODIFIKATIONEN (Auswahl)

1958: Feste Armlehnen statt klappbare

1959: Isolierung gegen Auspuffwärme verbessert
Scheibenwaschanlage mit Fußschalter

1960: Tank innen mit Kunststoff beschichtet
modifiziertes Kühlsystem

1961: rundum Scheiben- statt Trommelbremsen

1962: Alublockmotor (M 198.982)
Lenkradschloß

EXOTEN

Exotisch kann man es eigentlich nicht nennen: 28 Flügeltürer wurden mit Aluminiumkarosserie gebaut und verkauft (Fahrzeuggewicht 1203 kg).
Fahrgestellnummer 198 040-55 00028 erhielt versuchsweise eine Glasfaser-Karosserie (GFK). Wegen unbefriedigender Spaltmaße blieb es bei diesem einen Exemplar, es befindet sich heute noch in Werksbesitz. Auffällig waren die auf den Kotflügeln angebrachten Blinker mit langer Chromleiste (vom 220a) und der weit vorn angebrachte Außenspiegel.

Ein bisher weithin unbekannter Exot ist, ebenso Einzelstück wie der "Typ 11", der 1955 entstandene Prototyp des Roadsters. Das Fahrzeug wurde von den DB-Ingenieuren auf dem Rahmen des W 194 mit der Fahrgestellnummer 00009/52 aufgebaut. Die Karosserie und sonstige Ausstattung unterscheiden sich in vielen Details vom späteren Serienmodell. Hier ein Zitat aus dem Bulletin 1/2002 des Mercedes-Benz 300 SL Clubs Deutschland: "(...) Der Frontgrill ist deutlich dominanter als bei den Serienfahrzeugen, die untere Lippe ist um einige Zentimeter weiter nach vorne gezogen. Der Stern ist noch das schmalere Modell aus dem Flügeltürer. Die Speere über den Radhäusern sind unter Verwendung eines Keders angeschraubt. Das Armaturenbrett unterscheidet sich ebenfalls grundlegend von der späteren Serienversion: Die Positionierung der Uhr, die Form des Spiegels, der herausziehbare Aschenbecher und viele andere Details zeigen die Eigenständigkeit dieses Autos. Das Lenkrad mit dem Holzkranz hat eine sehr "amerikanische" Form. Das Außergewöhnlichste ist jedoch der Schalthebel, er verschwindet sehr weit vorne im Mitteltunnel. (...)"
 
Artikel: Die vielen Leben des W 194 FG 09 >>

Die bekannteste Variante des 300 SL Roadster ist der 300 SLS. Im Gegensatz zu existierenden ominösen späteren Karosserieumbauten (siehe Foto rechts) war der ursprüngliche SLS ein werksunterstützter Rennsportler, der 1957 von Paul O'Shea in der US-Sportwagenmeisterschaft (erfolgreich) pilotiert wurde. Das Fahrzeuggewicht wurde auf 1040 kg reduziert, die Leistung betrug 225 bzw. 235 PS. 2 Exemplare wurden vom SLS gebaut, über ihren Verbleib ist nichts bekannt.
 
Artikel: Der 300 SLS im Original und im Modell >>

Vor allem in US-Fachkreisen bekannt ist der sogenannte Porter-SLS Special. Dessen Geschichte beginnt im Jahr 1956, als der US-Rennfahrer Chuck Porter aus den Resten eines verunglückten Flügeltürers in 5000stündiger Arbeit einen Rennwagen mit selbst entworfener "Superleggera"-Karosserie zusammenbaut, ähnlich der des 300 SLS. Schon beim ersten Rennen in Ponoma im Juni 1956 belegte er damit den 3. Platz in seiner Klasse, im Juli gewann er in Santa Maria sogar die Gesamtwertung. Später rüstete er noch einen Kompressor nach, der den SLS Special zum schnellsten Fahrzeug der amerikanischen Westküste machte. Die erfolgreiche Karriere dieses Exoten dauerte - unter verschiedenen Besitzern und Fahrern und mit verschiedenen Motoren - bis 1962. Erst 1999 in einem Lagerhaus in San Francisco wiederentdeckt, wurde das Fahrzeug von einem deutschen Privatmann gekauft und bei Hans Kleissl (HK-Engineering) wieder aufgebaut. Die Geschichte des Porter-SLS ist ausführlich und reichhaltig illustriert auf dieser gut gemachten deutschsprachigen Internet-Seite dokumentiert: www.mercedes300sls-porter.de.

Als weiterer Exot ist der Mercedes-Benz-Renntransporter zu nennen, der in 50er Jahren zum Einsatz kam und mit Teilen des 300 SL ausgestattet wurde. Das Foto eines Modells dieses Fahrzeugs befindet sich auf der Seite "300 SL-Modelle: Sammeln & Surium".

An dieser Stelle noch ein Wort zum Mercedes-Benz 300 SLR:
auch wenn dessen Variante des berühmten "Uhlenhaut-Coupé" dem 300 SL Coupé stark ähnelt, handelt es sich jedoch beim SLR nicht um eine Variante des 300 SL. Unter dem Blechkleid des SLR steckt eine völlig andere (Rennformel-)Technik. Daher kommt der SLR auf diesen Seiten nicht vor.


Einzelstück: Prototyp des Roadsters, gebaut 1955, im von Scott Grundfor restaurierten Zustand (ca. 1991)
(Foto: Titelbild "The Star", Clubzeitschrift des 300 SL-Clubs USA, Ausschnitt)
 
 

Im Rosso-Bianco-Museum

An den SLR oder SLS erinnernder Eigenumbau im Rosso Bianco-Museum, Aschaffenburg
(Foto: rtf)

Der Porter SLS Special
(© Debby Porter)

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